In Zeiten von Corona kommt man dann ja tatsächlich doch mal wieder zu Dingen, die man lange Zeit leider hat zu kurz kommen lassen... So kam es, dass ich mich am Wochenende mal wieder daran gemacht habe zwei Filme zu entwickeln. Ich würde behaupten es ist eigentlich wie mit dem Fahrrad fahren. Wenn man das ein paar mal gemacht und verstanden hat, verlernt man das auch nicht wieder. Diesmal kamen jedoch gleich mehrere Gründe zusammen, warum das Ganze, neben der eigentlichen Tätigkeit, spannend war. Zum einen habe ich mir vor kurzem meine erste Kamera mit Messsucher gegönnt. Da es sich um eine alte YASHICA Lynx 5000 handelt, war es der Test, ob die Kamera überhaupt vernünftig funktioniert. Die andere Sache war, dass ich erst kurz vorm entwickeln bemerkt habe, dass ich anscheinend aus Versehen einen Farbfilm in die Kamera eingelegt habe. Und das wo ich der Meinung war, dass ich nur s/w-Filme im Kühlschrank liegen habe. So kann man sich täuschen...
Da ich jedoch nur Chemie für die Entwicklung von s/w-Filmen habe, stand ich somit vor einem Problem. Einen zum Glück nicht unlösbaren Problem. Denn ich hatte irgendwo mal gelesen, dass es auch möglich sei, einen Farbfilm für den C-41-Entwicklungsprozess auf diesem wege zu entwickeln. Ohne Farben versteht sich. Also nochmal kurz etwas gegoogelt, ob man dabei auf etwas spezielles achten muss, und dann direkt an die Arbeit gemacht.
Auf dem Titelbild könnt ihr sehen, was man dazu alles benötigt. Das wichtigste Utensil um die Arbeit ganz entspannt bei Tageslicht durchführen zu können ist auf jeden Fall der Entwicklersack und die Entwicklerdose. Außerdem benötigt man natürlich noch den Entwickler, den Fixierer und geeignete Messbecher, um die Wichtigsten zu nennen.
Die erste Herausforderung besteht darin den Film auf die Spule aufzuwickeln, und diese dann in den Entwicklertank zu packen. Eigentlich ist das jetzt nicht das Hexenwerk. Allerdings passiert das in dem lichtdichten Entwicklersack, so dass man dabei quasi blind arbeitet und sich auf seinen Tastsinn verlassen muss. Für Anfänger empfiehlt es sich daher hierfür einen unbelichteten Film zu opfern, und diesen Vorgang ohne den Sack zu üben.
Nachdem sich der Film im verschlossenen Tank befindet, nimmt man diesen aus dem Beutel und führt die üblichenSchritte durch:
Wie man sieht, hat sich trotz des Farbfilms und der s/w-Chemie nichts an dem eigentlichen Entwicklungsprozess verändert. Die Negative sehen in meinem Fall größtenteils aber leider etwas hart aus. Meine erste Vermutung war, dass ich den Film zu lange entwickelt habe. Da jedoch vereinzelte Aufnahmen dabei waren, die (bis auf den Rand) sehr gut aussehen, hatte ich schnell die Befürchtung, dass die Kamera anscheinend nicht vernünftig belichtet und/oder nicht mehr ganz lichtdicht verschließt. Diese Vermutung sollte sich dann am nächsten Tag auch leider direkt bestätigen, als ich durch Zufall bemerkt habe, wie sich eine Lamelle des Zentralverschlusses selbstständig gemacht hat. So kam es, dass ich im Moment daran sitze die Kamera auseinander zu bauen, um an den Verschluss im Objektiv zu kommen...